24. Mai 2013

Zuhause unterwegs: Zelt und Co.

Da wir mittlerweile alles zum Schlafen auf unserer Wanderung zusammen haben, geht es heute um die Unterkunft, nämlich um Zelte. Und der Vollständigkeit halber gibt es außerdem auch noch kurz etwas zu Tarps und Biwaksäcken.

 

Biwaksack

So ein Biwaksack sieht aus wie ein etwas übergroßer Schlafsack, er wird zum Übernachten einfach über den Schlafsack gezogen und bietet so ein Mindestmaß an Schutz vor Wind und Wasser. Es gibt Biwaksäcke mit einer einfach Beschichtung aus Polyurethan, die zwar leicht, aber dafür auch nicht atmungsaktiv ist, die aufwändiger beschichtete Exemplare sind atmungsaktiv, dafür aber schwerer. Insofern man bei der Größenwahl etwas großzügiger ist, kann man sein Gepäck mit hineinnehmen und es gibt sie sogar für 2 Personen.
Für schönes Wetter für eine Nacht mit leichtem Gepäck sicher eine Alternative zum Zelt, auf Touren mit Unfallgefahr oder widrigen Bedingungen auch für Notfallübernachtungen ein gutes Stück Ausrüstung, aber mir zu wenig..

Tarp

Ein Tarp oder Sonnensegel ist letztlich eine große Plane mit Ösen, welche man zum einen als zusätzlichen Regenschutz zu seinem Biwaksack nutzen kann oder aber auch nur mit einer Bodenmatte als leichten Zeltersatz. Das Segel kann man entweder in die Bäume hängen, mit Hilfe seiner Wanderstöcke aufstellen oder man stellt es mit Stangen auf, diese sind genauso wie Schnur oft nicht im Lieferumfang enthalten und müssen zusätzlich gekauft werden. Auch hier gibt es wieder verschiedene Materialien: Polyester mit PU-Beschichtung für Gelegenheitseinsätze, Nylon mit Silikonbeschichtung für anspruchsvollere Unternehmungen und auch aus Baumwoll-Mischgewebe, die sich vor allem bei warmen Wetter anbietet.
In vielen Foren habe ich dies als eine der favorisierten Varianten gesehen, weil sie eben einfach sehr leicht und im Vergleich zu sehr leichten Zelten wiedrum preiswert ist. Mir ist das aber zu wenig Schutz, weshalb ich ein Zelt wollte.

Zelt

Auch hier wird es einem nicht leicht gemacht. Grundsätzlich muss man sich überlegen wie groß das Zelt sein soll, dabei sollte man speziell auch die Liegefläche beachten, die kann nämlich von der angegebenen Grundfläche beispielsweise durch Schrägen abweichen. Wichtig ist außerdem sich zu überlegen wie viel Gewicht man mit sich herum schleppen möchte und wie viel Platz das Zelt am oder im Rucksack wegnehmen darf. Dann stellt sich die Frage wieviel Ausstattung soll es sein? Brauche ich große Apsiden (so was wie Mini-Vorzelte)? Brauche ich mehrere? Müssen viele Taschen im Zelt sein? Wieviel Lüftungsschlitze brauch ich? Soll es mehrere Eingänge haben? Und natürlich auch wichtig, welchen Witterungsbedingungen muss das Zelt stand halten? Für Schneetouren gibt es zum Beispiel Zelte mit Schneefang, den brauch ich aber natürlich nicht überall..
Geodät-Zelt
Und zur weiteren Verwirrung gibt es auch noch verschiedene Zeltformen. Einfache Kuppelzelte mit 2 sich kreuzenden Stangen können frei stehen. Häufig kann das Innenzelt einzeln an die Stangen gehängt werden und dient dann ohne Überzelt als Mückenschutz. Und egal aus welcher Richtung der Wind bläst, sie sind windstabil. Geodät-Zelte sind spezielle Kuppelzelte mit sich mehrfach überschneidendem Gestänge, wodurch die Zeltoberfläche in kleinere Abschnitte unterteilt wird - die erste Wahl für extreme Touren. Bei Tunnelzelten gibt es mehrere hintereinanderstehende Gestängebögen, die zum Stehen abgespannt werden müssen. Durch vergleichsweise steile Außenwände ergibt sich recht viel Platz im Innenzelt. In Sachen Windstabilität kommt es hier auf die Richtung an: das Zelt sollte mit der kurzen Seite zum Wind stehen.

Welches Zelt passt zu mir?

Gesucht habe ich ein möglichst leichtes, aber dennoch nicht zu teures 2-Mann-Zelt mit gern auch nicht allzu großem Packmaß. Außerdem bin ich ein eher ängstlicher Mensch, so dass viel Stabilität und Wetterbeständigkeit ebenso gefragt waren.
Ich habe natürlich als erstes an die so ganannten Ultraleicht (UL)- Zelte  gedacht, die aber in der Regel einfach viel zu teuer sind, da kann man locker mal 400 EUR für unter 1500 g bezahlen und das war mir dann einfach zu viel dafür, dass es eventuell nur in meinem Survival-Rucksack vor sich hin gammelt..
Über einige Testbericht bin ich dann auf eine eher unbekannte deutsche Zeltfirma namens Rejka gestoßen. Laut Testberichten handelt es sich um sehr robuste Zelte, die auch sehr starkem Wind standhalten und einen Top Nässeschutz bieten. Lediglich beim Komfort muss man kleine Einbußen machen, aber dafür stimmt der Preis. Das hörte sich doch wirklich hervorragend an und glücklicherweise vertreibt Der Aussteiger in Berlin Zelte dieser Marke.
Geworden ist es das Zatara light, mit 2400 g nicht ultraleicht, aber dennoch mehr als passabel und zusätzlich mit angenehmen Packmaß von 37x17 cm. Bei vielen anderen Zelten, die ich vorher mal genauer angeguckt hatte, lassen sich leider die Zeltstangen nicht so weit zusammen "klappen", so dass häufig eine Packlänge von gut 50 cm resultiert, was mir zu viel war. Was mich zudem begeisterte ist die gute Wassersäule sowohl des Überzeltes mit 3000 mm sowie des Bodens mit 10000 mm, die mein Freund und ich mittlerweile auch schon genauso wie die Windbeständigkeit ausgiebig getestet haben, aber dazu später mehr ;)
Ganz kurz noch zur Wassersäule: Das ist letztlich die Menge an Wasser, die auf einer bestimmten Fläche "stehen" kann, ohne daß Wasser das Material durchdringt. Für das Überzelt sollten es schon wenigstens 1500 mm sein (besser mehr) und für den Boden sind 10000 mm für ein breites Einsatzspektrum gut.
Das Zelt ist mit einer Liegefläche von 125 x 220 cm nicht riesig, aber ausreichend für 2 Personen und wenn man sich gern hat auch noch die Rucksäcke. Zudem gibt es 2 verschieden große Apsiden, in denen man bei entsprechendem Wetter auch noch etwas unterbringen könnte. Und das Zelt hat 2 Eingänge, was ich für nächtliche "Spaziergänge" doch sehr angenehm finde.
Der Aufbau geht wirklich schnell und einfach. Und ganz ehrlich: ich find das Teil auch ganz hübsch.. Das Innenzelt ist übrigens gelb. Ich mag gelb ;)



Rejka Zatara Light zum Trocknen im Hotel, ohne Überzelt


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