14. Juni 2013

Outdoorküche: Kocher und Zubehör

Wer bei Wind und Wetter wandert und im Zelt schläft, braucht natürlich auch etwas für das leibliche Wohl. Wie wär's zum Beispiel mit einer heißen Suppe zwischendurch, einem schönen Tee am morgen oder auch einem der leckeren Fertigessen zum Abendbrot? Für all das braucht man heißes Wasser, um das zu bekommen einen Kocher..

 

Brennstoffe


Der Hauptunterschied zwischen den verschiedenen Kochern ist der Brennstoff, wodurch sich die verschiedenen Kocher zum einen in der Handhabung und zum anderen in ihrer Effizienz unterscheiden: es gibt Benzinkocher, Gaskocher, Spirituskocher und ein paar Multitalente, die so ziemlich alles fressen, was man ihnen anbietet. Für mich war die Entscheidung ziemlich simpel:

Ein Gaskocher sollte her! Und das einfach, weil die Bedienung einfach ist. Zudem sind Gaskocher sauber und geruchsarm. Gaskatuschen kann man in verschiedenen Größen kaufen, es gibt verschiedene Systeme und die entsprechenden Kartuschen sind nicht immer überall erhältlich. Zum Nachteil könnte es auch werden, dass so ein Gaskocher wenn es in die Höhe geht oder die Temperatur gen Null geht unter Umständen nicht mehr funktioniert, aber das ist für meine Vorhaben zunächst egal gewesen.
Ähnlich verhält es sich beim Spirituskocher, ein zusätzlicher Nachteil ist, dass relativ wenig Wärme produziert wird, so dass das Kochen von Wasser doch einige Zeit dauern kann..
Wenn es in abgelegenere Gefilde geht, bietet sich ein Benzinkocher an, denn Benzin ist fast überall erhältlich, wobei das vermeintlich schlechtere Benzin für's Auto, das bessere für den Brenner ist.
Mit Benzin als Brennstoff kann man sich auch in großen Höhen oder bei Minusgraden auf eine warme Mahlzeit verlassen, dafür muss man aber etwas mehr Aufwand in Kauf nehmen: das Benzin muss vor dem Gebrauch unter Druck gesetzt und vorgewärmt werden und das Kochen kann zu einer ganz schön schmutzigen und stinkenden Angelegenheit werden. Ein bisschen Training bevor man sich auf eine Tour macht, ist also anzuraten.
Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte kann sich einen Multistoffkocher zulegen, den kann man mittels einigem zusätzlichen Equipment für jegliche Art der Brennstoffverwertung ausstatten und ist somit immer und überall ein gutes Stück Kücheneinrichtung.

Bei allen Kochern ist es eine gute Idee, diesen vor Wind zu schützen, um den Wirkungsgrad zu optimieren. Und wie man es von zuhause kennt, kocht das Wasser auch deutlich schneller wenn man einen Deckel benutzt.

Gaskartuschensysteme


Nachdem die Brennstoffwahl für mich schnell erledigt war, ging es nun an die Überlegung welches System er werden sollte.. Es gibt nämlich Kocher, die mit Gas aus Stechkartuschen betrieben werden und welche bei denen Schraubkartuschen oder Ventilkartuschen zum Einsatz kommen. Der Vorteil einer Schraub- oder Ventilkartusche ist, dass die Kartusche auch in vollem Zustand wieder vom Brenner getrennt werden kann, wenn eine Stechkartusche angestochen ist, muss sie so lange am Brenner bleiben bis sie leer ist. Bei der Schraubkartusche verschließt sich das Ventil durch das Rückdrehen wieder, bei den von Campingaz produzierten Ventilkartusche wird das Ventil auch eingestochen und kann mit einer Art Hebel wieder verschlossen werden. Auch die Verbreitung der unterschiedlichen Kartuschen ist unterschiedlich, während es Stechkartuschen von den verschiedensten Anbietern weltweit produziert wird, gibt es Ventilkartuschen nur von Campingaz, Schraubkartuschen sind relativ weit verbreitet. Sich diesbezüglich vorher zu informieren macht auf jeden Fall Sinn, denn man darf Gaskartuschen nicht mit ins Flugzeug nehmen.

Kocherwahl


Einfacher Kocher mit 4 Topfträgern
Es gibt ganz einfache Kocher, die nur aus einem Brenner, 3-4 Topfträgern und einem Drehrad zur Einstellung der Flamme bestehen: sie sind leicht, oft lassen sie sich zusammen klappen und damit äußerst platzsparend verstauen (s.Zeichnung links). Diese Kocher gibt es für alle gängigen Kartuschensysteme. Zusätzlich braucht man dann natürlich noch einen Topf, der auch verstaut werden will, wobei es sich bewährt hat, einfach alles was zum Kochen gehört in den Topf zu packen.

Jetboil Zip, Packanleitung
Ich habe mich jedoch für eine etwas aufwändigere Variante, den Jetboil Zip entschieden, den man mit Schraubkartuschen bestücken kann. Das Tolle ist, dass es sich dabei nicht nur um einen Brenner, sondern um ein komplettes Kochsystem mit Topf, Deckel, Topfträger und Schüssel handelt. Außerdem hat das gute Stück durch einen kleinen Trick eine besonders effizienten Energieübertragung: zwischen Topf und Brennerelement befinden sich nämlich Heizlamellen, die die Wärme besonders effektiv leiten. Dadurch geht das Wasserkochen äußerst schnell und  es wird dazu sehr wenig Gas verbraucht. Das gesamte System kann in dem 500
ml fassenden Topf verstaut werden, der einen Neopreüberzug zur Isolierung hat.

Jetboil Zip, ausgepackt
Jetboil Zip aufgebaut

Besteck und Geschirr


Da im Jetboil der Topf ja schon integriert ist und wir sonst größtenteils auf Fertigessen zurück greifen wollten, habe ich außer einem leichten Thermobecher und Besteck nichts weiter an Geschirr geholt. In Sachen Becher habe ich mich einfach aufgrund des guten Preises für den Meru Thermobecher aus doppelwandigem Edelstahl entschieden. Beim Besteck wurde es etwas aufwändiger, da hab ich mir ein 3er-Set bestehend aus Löffel, Messer und Gabel von Esbit aus Titan mit Tasche sowie noch einen langen Titanlöffel von Esbit für die Fertigessen zum Abendbrot geholt.

2 Kommentare:

  1. Ein toll recherchierter Artikel - damit sollte eigentlich jeder im Stande sein, sich seine Ausrüstung für die Versorgung des leiblichen Wohls zusammenzustellen. Und beim Kochen kann man beim Trekking bekanntlich nicht so viel falsch machen. Wer mal 8 Stunden lange gelaufen ist, der hat so viel Hunger, dass fast alles schmeckt ;)

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  2. Cooler Artikel! Das System von Jetboil Zip kannt ich noch gar nicht. Ein isolierender Neoprenüberzug ist wirklich praktisch. Ich habe schon frustrierend neben dem Campingkocher gesessen und zugesehen, wie die Umgebungsluft gegen die Hitze von unten arbeitet. Mehr als einen Windschutz hatte ich nicht um dagegen etwas auszurichten. Und das auch noch wenn man hungrig ist :)
    Beste Grüße!

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